© Charles Leon Mayer

Schleef Gare – Ehemaliger Bahnhof

Schleif: Kleiner Weiler, große Rolle in der Ardennenoffensive

Der Weiler Schleif, eingebettet in die luxemburgische Natur, hat seine Ursprünge in einer bescheidenen Mühle an einem Fluss. Abgelegen und dünn besiedelt, änderte sich die Geschichte von Schleif mit der Ankunft der Eisenbahn im Jahr 1888 für immer. Diese neue Verbindung nach Wiltz und Bastogne in Belgien veränderte Schleif, zog Arbeiter an und entfachte ein neues Wirtschaftsleben.

Ein Weiler wächst heran

Der Bau der Eisenbahn brachte eine Welle von Aktivitäten mit sich: Gleise, Tunnel und wahrscheinlich auch provisorische Unterkünfte für die Arbeiter. In den darauffolgenden Jahren wurde das Café an der Schleif gebaut, ein Zeichen für das Wachstum des Dorfes. Das Leben in Schleif, das einst ruhig und vom Fluss abhängig war, war nun an den Rhythmus der vorbeifahrenden Züge gebunden.

Der Krieg kommt nach Schleif

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, geriet Schleif aufgrund seiner strategischen Lage in den Mittelpunkt des Konflikts. Die Brücke über die Wiltz und ihre Straßen waren für die Truppenbewegungen von entscheidender Bedeutung. Während der Ardennenoffensive wurde Schleif zu einem heftig umkämpften Kontrollpunkt. Die deutschen Truppen richteten im Eisenbahntunnel einen Gefechtsstand ein und nutzten das Gebiet für ihre Angriffe. Die ständige Bedrohung durch Luftangriffe und Kämpfe zerstörte den Frieden in Schleif.

Die Kosten des Konflikts

Die Zivilbevölkerung in Schleif hat die Besetzung und die Gefahren der Kämpfe an der Front ertragen. Ihre Berichte zeichnen ein Bild von Evakuierungen, zerstörten Häusern und einer Bevölkerung, die gezwungen war, unter ständigem Bombardement Schutz zu suchen. Die Brücke, einst eine wachstumsfördernde Verbindung, wurde während des brutalen Kampfes um die Kontrolle als "Teufelsbrücke" bekannt.

Nachkrieg und Gedenken

Schleif ging mit Narben aus dem Krieg hervor. Obwohl die Ortschaft wiederaufgebaut wurde, verblasste das Wohlstandsversprechen der Eisenbahn. Der Betrieb wurde 1967 eingestellt, und das Bahnhofsgebäude blieb als stumme Erinnerung an seine Blütezeit zurück.

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Adresse: Office Régional du Tourisme Éislek
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